Die Provinz British Columbia setzt Maßstäbe für den Schutz von App-basierten Fahrdienst- und Lieferdienstmitarbeitern. Die vorgeschlagenen Standards, die auf umfassenden Konsultationen basieren, zeigen das Engagement der Regierung für Fairness und Sicherheit in der wachsenden Gig Economy.
Neue Standards für Mindestverdienste
Um sicherzustellen, dass App-basierte Fahrer angemessen vergütet werden, wird ein Mindestverdienststandard von 120% des allgemeinen Mindestlohns von B.C. (derzeit $16.75) eingeführt. Diese Norm gilt für die gesamte Arbeitszeit, beginnend mit der Annahme eines Auftrags bis zu dessen Abschluss. Um Wartezeiten zwischen Aufträgen zu berücksichtigen, wird eine 20%ige Prämie hinzugefügt.
Auslagenentschädigung für Fahrer
Um die Kosten für die Nutzung eines privaten Fahrzeugs für die Arbeit anzuerkennen, wird ein zusätzlicher Entschädigungsstandard eingeführt. Die genaue Entschädigung wird nach Konsultationen mit Fahrern und Plattformunternehmen festgelegt.
Schutz von Trinkgeldern
Plattformunternehmen dürfen Trinkgelder nicht einbehalten oder davon Abzüge machen. Dies stellt sicher, dass Fahrer angemessen von den Belohnungen ihrer harten Arbeit profitieren.
Transparenz bei Bezahlung und Zielen
Plattformunternehmen müssen Fahrern die Höhe der Bezahlung für einen Auftrag mitteilen. Zudem müssen sie den Fahrern monatlich eine Lohnabrechnung zur Verfügung stellen, um sicherzustellen, dass die Bezahlung korrekt erfolgt. Die Offenlegung von Abhol- und Lieferorten ermöglicht es Fahrern, die Attraktivität und Sicherheit von Aufträgen zu bewerten, bevor sie diese annehmen.
Rechte und Schutz bei Suspensionen und Kündigungen
Plattformunternehmen müssen schriftlich über die Gründe für eine Sperrung oder Deaktivierung eines Kontos informieren. Es wird ein Überprüfungsprozess eingeführt, der es Fahrern ermöglicht, ihre Sichtweise und unterstützende Beweise vorzulegen. Im Falle einer Kündigung müssen Unternehmen eine schriftliche Erklärung für ihre endgültige Entscheidung abgeben.
Arbeitsschutz und Entschädigung bei Verletzungen
Die Gesetzesänderungen werden eine Erweiterung der Workers' Compensation Coverage auf App-basierte Fahrer und Lieferanten ermöglichen. Dies gewährleistet, dass sie bei arbeitsbedingten Verletzungen Anspruch auf Leistungen, einschließlich beruflicher Rehabilitation, haben.
Gesetzliche Änderungen für den Schutz der Gig-Arbeiter
Es werden Änderungen am Employment Standards Act (ESA) und dem Workers Compensation Act (WCA) vorgenommen, um Online-Plattformarbeiter zu definieren. Diese Standards gelten dann für alle Arbeiter in der Branche, unabhängig davon, ob sie nach geltendem Recht als Angestellte oder unabhängige Auftragnehmer gelten.
Die Einführung alternativer Standards innerhalb des ESA ermöglicht es, die Flexibilität der Arbeiter zu erhalten, während gleichzeitig ihre wichtigsten Anliegen angegangen werden.
Fazit
Die vorgeschlagenen Standards für App-basierte Fahrer und Lieferanten in British Columbia setzen neue Maßstäbe für Fairness, Transparenz und Sicherheit. Diese Schritte werden nicht nur das Leben der Gig-Arbeiter verbessern, sondern auch dazu beitragen, die Branche insgesamt zu stärken. British Columbia geht damit als eine der ersten Provinzen in Kanada voran, um die Herausforderungen in der Gig Economy anzugehen und die Arbeitsbedingungen nachhaltig zu verbessern.